Es ist meist nicht schwierig, Interessenten für eine Bierprobe zu finden, denn eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl guter Biere ist allein schon eine gute Basis für einen schönen Abend. Vor allem, wenn es der Freitag Abend ist. Mit seiner Bierprobe im Café des Hochstädter Hauses übertraf Peter Simon diese Grunderwartung allerdings deutlich: Er bot den Teilnehmern sechs selbstgebraute Biere an, vom Sommerbier, Pils, Stout, Weizen bis zum IPA Pale Ale. Die erste Überraschung war, dass auch ein Hobby ganz offensichtlich zu hervorragenden Ergebnissen führen kann, wenn es nur mit entsprechender Leidenschaft und Liebe zum Detail betrieben wird. Alle sechs Biere brauchten den Vergleich mit den Profi-Versionen nicht zu scheuen und schmeckten einfach hervorragend. Dabei legte Peter Simon in seinem Vortrag alle seine Geheimnisse offen und erklärte im Detail, wo man die Rezepte findet, wo man die (hochwertigen!) Zutaten her bekommt bis zu den Abläufen im heimischen Braukeller, wobei es um absolute Präzision geht: Temperaturen müssen auf das Grad genau eingehalten werden.
Der sehr kurzweilige Abend verlief in bester Stimmung, wenn auch bei vereinzelten Teilnehmern mit der Zahl der Biere die Konzentration etwas nachließ. Die Runde zeigte jedenfalls auch um Mitternacht kaum Auflösungserscheinungen. Man darf davon ausgehen, dass künftige Verkostungen wohl schnell ausgebucht sein werden und das Hochstädter Haus damit ein weiteres Standbein hat.
V. Held