Literarisch-musikalische Weinprobe im Hochstädter Haus
Das Hochstädter Haus lud am Freitag, den 25. Oktober 2019, zu einem geselligen Abend in den Veranstaltungsraum im Obergeschoss des Hochstädter Hauses ein. Der Förderverein Heimatpflege Hochstädten hatte den Auerbacher Winzer Hanno Rothweiler, die Zwingenberger Autorin Mechthild Bambey und die Gronauer Musikerin Daniela Schneider zu einem literarisch-musikalischen Abend mit Weinverkostung zusammengebracht. Der Dorfladen des Hochstädter Hauses steuerte genussvolle, herzhafte Leckereien bei.
Dr. Martina Bergler, die zweite stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins begrüßte als Gastgeberin das Publikum und übergab an Hanno Rothweiler, der als erstes ein paar Worte zu einem Prosecco seines Hauses sprach. Im Laufe des Abends folgten noch fünf weitere Wein-Kostproben, wie etwa ein Auxerrois, ein Rotling oder ein St. Laurent.
Eingebettet in die Weinverkostung las Mechthild Bambey einige Kapitel aus ihrem Buch Viva Chile. Geschichten und Überraschungen aus dem Land am Ende der Welt. „Alles Geschichten, die in keinem Reiseführer stehen“, wie die Autorin sagte. „In meinem Buch gibt es eine ganz subjektive Auswahl von Themen, die mich ganz einfach interessierten.“ Schon im Studium lernte sie Exilanten aus Chile kennen und begann, sich für das schmale Land in Südamerika und seine zum Teil leidvolle Geschichte zu interessieren. Doch erst als ihre Kinder erwachsen wurden, fand sie die Muße zum Schreiben. Viva Chile war 2016 ihr erstes Buch. Im Jahr darauf folgte ein Buch über Kanada. Beide Bücher sind noch nicht im Buchhandel erhältlich, sondern über Amazon unter dem Autorennamen Meggie Bambey.
Die ganz ernsten Themen über den Putsch 1973 und die Militärdiktatur ließ sie an diesem Abend aus. Stattdessen ging es um die Wiederentdeckung einer verloren geglaubten Rebsorte, um ein unglaubliches Versteckspiel im ersten Weltkrieg und um einen chilenischen Schindler, der mit seinem berühmten Namensvetter Oskar mehr als nur den Namen gemeinsam hatte.
Bei so viel Wein und Literatur durfte die Musik nicht fehlen. Daniela Schneider bot virtuos traditionelle irisch-walisisch-schottische Weisen auf der keltischen Harfe dar. Als zum Abschluss „Auld Lang Syne“ erklang, war das Publikum so begeistert, dass eine Zugabe verlangt wurde.
Die Gäste ließen den Abend bei angeregten Gesprächen langsam ausklingen. Einige Fahrgemeinschaften wurden gebildet und die übrigen Autos am nächsten Tag abgeholt. „Das Hochstädter Haus füllt den Stadtteil mit Leben. Darüber sind wir sehr froh und auch etwas stolz darauf“, wie Martina Bergler in ihren abschließenden Worten sagte. „Es kann gut sein, dass es im Frühjahr wieder so einen kulturell-kulinarisch-weinseligen Abend geben wird.“
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